Ich habe John Price bei einem Konzert in Kelheim kennen gelernt. Er ist der Bassist der Norman Beaker Band, die als Begleitband von Chris Farlowe bekannt ist. Wem das noch nix sagt, Chris Farlowe war der Sänger von Collosseum, einer legendären Jazzrockband Anfang der 70er Jahre. Mit einer erfolgreichen Reunion '95.
Zunächst fiel mir an John natürlich der rote Gibson SG Bass auf, der ja relativ selten benutzt wird. Der EB 3 wurde von 61 bis 79 hergestellt und hatte anfangs den Beinamen: Mudbucker, wegen des etwas matschigen Sounds. Nach und nach wurden Pickups verbessert und vor allem im Höhenbereich einiges getan.
Da der gute John ein guter Freund von Jack Bruce war, der ja auch zeitweise einen SG gespielt hat, mag die augenblickliche Vorliebe für den SG so erklärt werden. Auf meine Nachfrage sagte mir John, dass er seit zwei Jahren ein neueres Modell verwendet. Somit ist er soundtechnisch auf aktuellstem Stand. Für ein Trio hat der SG durch seine weiche Fülle und Tiefen schon seine Vorteile.
Zitat John Price:
“Jack Bruce was a friend and I always admired his playing and tried the Gibson because he used to use various EB3 bases ... The SG I use is the nearest model to that in production at present I think. The SG is a short scale bass and this means that the string tension is less which is conducive to some of the techniques that I use. I find the SG to be very light and comfortable despite still being able to deliver a deep bass tone. It has a clarity and warmth also which is very attractive to my ears. The pickups on the modern SG bear little resemblance other than in appearance to those on the older EB3 model”
Zum anderen fiel mir natürlich die sehr ungewöhnliche Fingertechnik auf, bei der der Zeigefinger etwas eingezogen bleibt, während er alle anderen Finger sehr rhythmisch und sowohl zum Zupfen, als auch zum Dämpfen einsetzt. John zur Erklärung:
“There's no special reason for playing that way - I just play in the way that is most comfortable to me - if I think about it, I can use pretty much any combination of fingers but I tend not to unless my hand starts to get tired or something ... Some grooves or rhythms suit particular finger patterns and I'm continually plucking and dampening at the same time to enhance the groove - in other words paying attention to where notes end as well as where they start, to lock into the drum beats! .... My index finger is doing some of that work”
Ich bedanke mich herzlich bei John Price und freue mich auf die weitere Freundschaft.